Community Life: Muang Paem


Nach der kurzen Pause in der Stadt Mae Hong Son haben wir uns wieder auf der Ladefläche eines Pick-Up Geländewagens nach Muang Paem aufgemacht. Es war schön, wieder anzukommen und willkommen geheißen zu werden von all den Einwohnern, die ich sehr ins Herz geschlossen habe!

In der zweiten Woche im Dorf hatten wir nicht viel zu tun- Sabai Sabai- Take it easy- eine der Weisheiten die ich von den Einwohnern gelernt habe!


Statt Touren zu unternehmen, haben wir uns ganz dem Leben in der Community hingegeben, haben uns dem Schlaf- Ess- und Aktiv Rhythmus der Menschen angepasst. In der ersten Hälfte haben wir bei Pati Singa, Ari und Noi gewohnt. Auch unsere vorherige Host-Ma Sikkomo kam jeden Tag und wir haben zusammen gekocht und Englisch gelernt.

Das war echt schön, es gab nur unglaublich viele unberechenbare große Spinnen überall und supergroß, so groß wie mein Kopf oder vielleicht doppelt so groß, mit zwei gnubbeligen Körperteilen. In der Küche, auf dem Boden, auf dem Bambus, im Klo Häuschen, überall! Ich bin also noch nicht abgehärtet, glaube aber auch nicht, dass ich das jemals sein werde.

Naja, außer den Spinnen war es echt schön! Im zweiten Teil sind wir zu Pati Rangsi, seiner Frau Assini und seiner Tochter Goi gezogen! Die waren auch super nett und wir konnten mit denen Abends auch mal prima Reisschnaps trinken!



Außer mit den Einwohnern zu kochen, zu schnacken, rumzulaufen, Essen zu pflücken, zu spielen, zu lernen und vor allem zu lachen, haben wir Recherche in Form von Interviews betrieben. Muang Paem wird in das Programm von CBT-I aufgenommen um somit den Tourismus weiter zu entwickeln auf eine nachhaltige Art, die die Lebensweise der Locals nicht stört, sondern sie unterstützt- Ja, das geht wirklich, wie ich hier in Thailand gelernt habe.
Die informellste Präsentation die ich je gehalten habe, vor den Einwohnern des Dorfes, war ein voller Erfolg!
Mit unseren Umfragen und ethnografischer Recherche haben Fredi und ich richtig nützliche Sachen 'rausgefunden und hoffen, dass sie bald umgesetzt werden können!





Irgendwann wurde es normal, dass bimmelnde Kühe auf der Straße an einem vorbei trotteten, man nie ohne Matsch war, fast im Freien geduscht hat, dass man beim Abwasch aus nicht vorhandenen Fenstern viele freie Tiere, die komischsten Werkzeuge, Matsch und Chaos gesehen hat und dass über 100 Jahre alte Menschen so agil waren wie die nur halb so alten.

Ich hätte nie gedacht, dass man so schnell in eine Kultur reinkommt, ein ganzes Dorf einen nach nur wenigen Tagen behandelt wie ein Teil von ihnen und man so viel lernen kann von ihrem einfachen Lebensstil. Außerdem hätte ich auch nicht gedacht, dass Hähne wirklich beim Sonnenaufgang krähen und dann alle aufstehen, oder dass frisch gepflückte, unchemische Bananen überhaupt nicht so schmecken, wie in Deutschland!



Neben den alltäglichen Sachen haben wir zum Beispiel Abends Englisch unterrichtet an die Einwohner, die echt lernfreudig und begeistert waren.

Am letzten Abend dann haben wir einen Kultur Austausch Abend gestaltet und wollten den Leuten auch mal unser Essen zeigen. Dann haben wir uns ans Feuer gesetzt und gekocht. Es gab Pfannkuchen, Kartoffelpuffer, Nudeln mit Pesto und von Fredi und mir lecker Nord Deutsches Bauernfrühstück!






Unsere Host Familie hat uns dann auch in selbst gewebte traditionelle Karen Outfits gesteckt- schick schick! Alle hatten diese Gewänder an und waren total stolz! Zum Glück mochten sie auch unser Essen :)

Ich habe über zwei Wochen nicht in den Spiegel geschaut- und es kümmert keinen. Ich war die ganze Zeit voller Matsch- wie jeder hier. Ich habe ich die komplette Zeit auf dem Boden verbracht- so wie alle. Ich habe drei mal täglich Reis gegessen und mich an die unglaubliche Thai Schärfe gewöhnt, mich mit reiner Körpersprache verständigt und bin Nachts durch den Urwald zum Klo Häuschen gestapft und habe das unglaubliche Tropenhaus Klima überstanden.

Es war eine unglaubliche Erfahrung in Muang Paem und ich danke den wundervollen Menschen so sehr für alles!
Außerdem wünsche ich mir, dass ganz viele Leute auch die Chance bekommen werden, das Dorf zu besuchen und deswegen hoffe ich, dass der Tourismus im kleinen Stil dort weiter aufgebaut wird.
Die Menschen in Muang Paem sind so offen, herzlich und freuen sich auch andere Kulturen kennenzulernen und ich hoffe, sie irgendwann wieder besuchen zu können!

Good Bye Muang Paem and Tabruk! 


Lots of Love from Chiang Mai, 

Tini


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