Abenteuer im Gerês Nationalpark
Idyllisch, grün, unberührt und abgeschieden - so liegt er da, der Nationalpark Peneda Gerês, das absolute Naturhighlight Nord-Portugals. Er ist der einzige offizielle Nationalpark des Landes und erstreckt sich im Norden mit einer riesigen Fläche von 703km² bis nach Spanien. Mit seiner vielfältigen Flora und Fauna ist er sogar als UNESCO Weltnaturerbe gelistet. Und das zu Recht, denn es gibt hier sogar Wildpferde, Wölfe und Schlangen – denen sind wir aber (zum Glück) nicht begegnet…
Bei der Größe des
Gerês Nationalparks stellt sich zuerst einmal die Frage: Wohin?
Man könnte hier als
Naturliebhaber und Outdoormensch locker zwei Wochen verbringen. Wir hatten nur
einen Wochenendtrip und somit haben wir uns für Vila do Gerês entschieden – ein
Ort, der nur etwa eine Stunde von Braga entfernt liegt.
Es ist wahrscheinlich
durch die Nähe zum Flughafen in Porto auch einer der touristischsten Orte.
Besonders in der Nähe an der Mündung des Rio Caldo im Tal gibt es ein großes
Freizeitangebot an Kajaks, Tretbooten und Stränden. Schon ab Oktober ist
ungeachtet des guten Wetters dort schon alles zu und verlassen. Umso schöner
ist dafür die ruhige Atmosphäre in den Bergen zu dieser Reisezeit.
Vila do Gerês ist
ein kleines Thermalbad in einem wunderschönen Tal, in dem Ort Gerês gibt es ein
paar traditionelle Restaurants und Hotels. Die Autofahrt dorthin führt über
ziemlich enge und verschlungene Straßen - lohnt sich aber. Wir haben im
Adelaide Hotel übernachtet, einem der vielen Hotels am Hang und hatten einen
traumhaften Ausblick. Theoretisch könnte man den ganzen Tag nur auf der
Terrasse sitzen und den Ausblick genießen.
Nein! Wir waren natürlich auch super aktiv. Es gibt im Peneda Gerês Nationalpark sehr viele Wanderrouten. Als Wander-Anfänger ist es da erstmal ein bisschen schwer, sich zurecht zu finden. Die App Wikiloc hat mir gut dabei geholfen, da sind viele Möglichkeiten aufgelistet und man kann sich die Karten auch herunterladen. Wir sind den Trilho dos Currais (PR3) für etwa 10km gelaufen, der im Kreis von Gerês auf ein Höhenplateau entlang unbefestigter Wege führt.
Der Geheimtipp für eine tolle Wanderung im Gerês Nationalpark? Erstmal mit einem Picknick starten! Es gibt oben kaum Möglichkeiten Pause zu machen, deshalb haben wir intuitiv direkt am Start damit angefangen. Der erste Anstieg von ca. 900m ist zwar anstrengend, aber auch super schön, weil der Weg direkt durch einen Zauberwald führt.
Je höher man
kommt, desto schöner wird der Ausblick. Das Besondere ist, dass die Landschaft
sich während des Weges ständig ändert. Es ist einfach Natur pur! Insgesamt sind
wir auf der Strecke auch nur zwei Personen begegnet. Ansonsten ist es einfach
nur idyllisch und perfekt um den Kopf frei zu bekommen.
Oben liegen
riesige Megalithen. Es ist mir immer noch ein Rätsel, wie die da hin kamen und
wie sie ihre Formen bekamen.
Könnt ihr diese Form erkennen?
Die beiden
Highlights der Region um Vila do Gerês sind der Miradouro Pedra Bela und der Wasserfall
Cascata do Arado, zu letzterem waren wir zu faul zu laufen. Der Aussichtspunkt
ist sehr schön und wäre auch mit dem Auto erreichbar. In dem Falle würde es
sich lohnen zum Sonnenuntergang zu bleiben. Wenn man zu Fuß unterwegs ist,
sollte man vor der Dunkelheit zurück im Dorf sein, da der Abstieg sehr steinig
ist steil ist. Trotz dem, dass die PR3 Wanderroute als schwierig eingestuft wurde, ist sie auch für Anfänger wie mich machbar. Man muss nur immer gut auf die dezenten Wegweiser (Bemalungen an Steinen) achten ;-)
Portugal hat wirklich immer wieder Überraschungen auf Lager, eine von ihnen ist definitiv der Nationalpark Peneda Gerês. Er ist unglaublich dünn besiedelt, es gibt noch richtig traditionelle Dörfer und auch historische Poussadas, traditionelle Unterkünfte. Inmitten der Natur fühlt man sich auf eine positive Art abgeschieden vom Rest der Welt, man kann hier wirklich gut zur Ruhe kommen.
Eure Tini
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